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Was ist eigentlich Empathie und wem nützt es mehr – wenn ich mich in den anderen hineinversetzen kann – mir oder dem anderen?

“If your emotional abilities aren’t in hand, if you don’t have self-awareness, if you are not able to manage your distressing emotions, if you can’t have empathy and have effective relationships, then no matter how smart you are, you are not going to get very far.”

Daniel Goleman

Immer wieder taucht die Frage in meinen Coachings auf. “Was ist eigentlich Empathie?“ Oder: “Ich hab überhaupt keine Ahnung, wie es meinen Mitarbeitern geht, bzw. wie sie sich fühlen.“

Wenn ich meinen Klienten daraufhin frage, wie es ihm gerade geht, ernte ich meist erstmal verständnislose Blicke. “Wieso mir? Wir reden doch gerade vom Verständnis und dem Mitgefühl für andere.“

Wie so häufig liegt aller Anfang jedoch erstmal bei einem selbst. Denn wer sich selbst und seine Gefühle nicht wahrnehmen kann und damit auch unbewusst von Gefühlen gesteuert wird, hat zum einen kein Gefühl dafür, wie er auf andere wirkt, noch kann er sich tatsächlich in andere hineinversetzen und deren Gedanken oder Gefühle verstehen.

Missverständnisse sind vorprogrammiert.

Doch was ist nun eigentlich Empathie?

Grundsätzlich unterscheidet man in kognitive Empathie und emotionale Empathie. Sprich zum einen die Fähigkeit, die Gedanken des anderen nachvollziehen zu können und zum anderen sich tatsächlich in die Gefühlswelt des anderen hineinzuversetzen, ja sogar identische Gefühle in selbst hervorrufen zu können.

Für den geschäftlichen Kontext wäre es aus meiner Sicht schon ausreichend, kognitive Empathie-Fähigkeiten zu entwickeln. Allein wenn ich es schaffe, den Perspektivenwechsel in die Position meines Gegenübers zu vollziehen, wird mir dies dabei helfen, Kritik sensibler und konstruktiver anzubringen, Veränderungen ganzheitlicher zu sehen und transparenter zu kommunizieren.

Wenn sich der Chef keinerlei Gedanken darüber macht, wie seine Mitarbeiter Kritik, Veränderungen, Neuerungen aufnehmen, oder schlicht, wie sie auf ihn als Person reagieren, dann ist es nicht besonders verwunderlich, dass sie ihn und seine Vorhaben offensiv oder subtil blockieren, nicht mitziehen, oder einfach nur auf Abstand bleiben.

Die Kosten die dem Betrieb dadurch direkt und indirekt entstehen, sind immens.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmer, der jahrelang mit grimmigem Blick durch sein Unternehmen lief – mit oder ohne Grund – bekam eines Tages ernüchterndes Feedback. Bei einer Mitarbeiterbefragung stellte sich heraus, dass der Großteil der Mitarbeiter Angst (vor ihm) hatten, kaum Loyalität für das Unternehmen aufbrachten und Schwierigkeiten hatten, sich motiviert zu halten.

Der Chef konnte es kaum fassen. Aus seiner Sicht ging es doch den Mitarbeitern allen gut und wenn jemand den Anforderungen nicht genügte, lag das aus seiner Sicht daran, dass er entweder faul oder/und dumm sein müsse.

Er kam zu mir und erzählte mir, dass er die Welt nicht mehr versteht und wie, bzw. was er denn ändern könne. Ich hab ihn gefragt, wie ER sich denn fühlt, wenn er mit grimmigen Blick durch sein Unternehmen läuft. Er schaute mich verständnislos an und dachte dann aber nach. Nach einiger Zeit meinte er, dass er bei seinen Runden durch die Produktion immer daran denken muss, wie er als Jugendlicher regelmäßig den Fußboden reinigen musste und sein kritischer Vater ständig etwas zu bemängeln hatte. Dadurch dass diese Gedanken unbewusst präsent waren, kamen auch die Gefühle des “Nichts-recht-machen-können“ bzw. der Nutzlosigkeit automatisch hinzu. Er war also von negativen Gedanken und Gefühlen geradezu beherrscht, ohne dass ihm das auch nur ansatzweise bewusst war.

Nach einer intensiven Sitzung in der wir über seine unbewussten Selbstgespräche und negativen Stimmen im Kopf gesprochen hatten und welche Auswirkungen diese auf sein Selbstbild und seine Gefühle hatten, wurde ihm bewusst, was das alles mit ihm macht. Er hat verstanden, dass er sich selbst erstmal kennen lernen muss um andere besser verstehen zu können, sprich empathischer zu werden. Kurz: Mit sich selbst in Beziehung zu kommen um so ehrlich und unvoreingenommen mit anderen in Beziehung treten zu können.

Ein paar Anregungen dazu können sein:

Erkenne Dich selbst, Deine Gedanken, Ängste und Sorgen. Nimm sie bewusst wahr. Nimm die Gefühle ernst und erlaube Dir, dass Du nicht perfekt bist und es auch nicht sein musst. Frag Dich am Morgen und am Abend, wie Du Dich fühlst. Fühlst Du Dich nicht gut, unglücklich oder ängstlich, forsche nach, woher diese Gefühle kommen und inwiefern es berechtigte Gründe gibt – oder ob sie lediglich den Selbstgesprächen mit Dir selbst entspringen.

Allein durch die Übung der Selbstbetrachtung wird automatisch Deine Wahrnehmung für Dein Gegenüber geschärft. Es wird immer schwieriger, andere im Gespräch einfach abzubügeln, unreflektierte Meinungen über andere zu äußern, Entscheidungen ohne Abstimmung zu fällen, usw.

Beobachte Dich selbst. Wohin blicken Deine Augen, wenn Du mit jemanden sprichst? Was nimmst Du wahr? Hörst Du wirklich das was er sagt, oder denkst Du schon über Deine Antwort nach? Welches Vokabular benutzt Du um Dich selbst zu beschreiben? – Welches, um andere zu beschreiben?

Werde achtsamer Beobachter Deiner selbst. Werde achtsamer Beobachter anderer. Sei absichtslos im Umgang mit anderen. Schule Deine Empathie-Fähigkeit indem Du

  • Dich selbst wahrnimmst
  • die Folgen Deiner Entscheidungen durchdenkst und ob diese vom Denken oder vom Gefühl bestimmt sind
  • Deine Gefühle hinterfragst; was liegt z.B. hinter dem Zorn oder den Ängsten
  • lernst, Stress abzubauen durch Sport oder Meditationsformen
  • über Deine Gefühle sprichst
  • Dich in einem vertrauten Rahmen, einer vertrauten Person anvertraust
  • eigene Muster und die Reaktionen anderer erkennst
  • über Dich selbst lachen kannst; sowohl Stärken als auch Schwächen anerkennst
  • Verantwortung für Dich selbst übernimmst und Verpflichtungen einhältst
  • Deine Anliegen und Gefühle sachlich aussprichst
  • ein Gefühl für Gruppendynamiken und Deine Rolle darin entwickelst
  • im Fall eines Konfliktes versuchst einen fairen Kompromiss für alle herbeizuführen

Ich freue mich, wenn auch Sie ein paar Anregungen daraus in Ihren Alltag übernehmen wollen! 🙂

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